WEB-GEAR Homepage - http://www.ansuma.ag.vu/ Heavy Metal - Hard Rock - Konzerte - Masters of Rock 06/07

(Thanks @ Wanda)


Das MoR-Festival findet in Visovice statt, einem an sich recht putzigen Ort an der tschechisch/slowakischen Grenze. Da dieses Städtchen nun nicht unbedingt der Kopf der Welt ist & nur ein einziges, winziges Hotel sein eigen nennt, stiegen wir im nahen Zlín ab, das Laura & ich schon von einem früheren Konzert her kannten.

Und auf diese gute Idee kamen nicht nur viele andere Metaller/innen, sondern auch viele Musiker, die auf dem Festival auftraten & die größtenteils in unserem Hotel (es war das größte im Ort) abstiegen. Das gab unseren Frühstücks-Sessions eine unerwartete Würze, wir hatten schon beim Morgenkaffee unseren Spaß.

Das Festival an sich war recht gut organisiert: Futter- und Getränkepreise recht moderat, Toiletten gespült & sauber, Shuttle-Service nach Zlín bis nach dem letzten Gig (was wir aber nicht brauchten, weil wir mit dem Auto da waren). Von der Security war kaum was zu sehen, was aber auch nicht nötig war: das Festival lief völlig friedlich ab, es gab auch zu meinem maßlosen Erstaunen auch kaum Alkoholleichen, obwohl natürl. maßlos gesoffen wurde. Ja, was mir auch auffiel war, daß sehr viele "Normalos" das Festival besuchten - Leute in schwarzen Leiberln (so wie wir) gehörten eher schon zur "harten" Fraktion.

Was die einzelnen Bands betrifft: nun, alles kann man bei so einem Festival nicht sehen, weil einem irgendwann der Kopf raucht.

Wir begannen daher am Fr. mit Kreator, die einer aus unserem Trupp unbedingt sehen wollte. Ich mochte diese Band nun nie, weil sie mich ímmer unheimlich nervte - WIE sehr die wirkl. nerven, hab ich aber erst gemerkt, wie ich sie jetzt live gesehen hab. Der Sänger von denen ist ja ein Zustand!!!

The Gathering, die folgten, sind auch nicht wirkl. meins: ich überlegte während ihrem gesamten Auftritt, ob ich sie für genial od. nervig halten soll, entschied mich dann aber für letzeres.

Dann folgte aber mit Whitesnake einer der Höhepunkte des gesamten Festivals: es war unglaublich, was für eine Stimmung der David Coverdale, der nun wirkl. kein Jüngling mehr ist, da verbreiten konnte! Das Publikum war entzückt, ich war es auch, mir waren die Soli nicht zu lang, die Schnulzen nicht zu schnulzig - wenn man's richtig macht, ist einfach alles perfekt!

Schlußpunkt dieses Tages waren dann Masterplan, die tatsächl. noch mit dem Jorn Lande auftraten. Und man kann sagen, was man will, er ist ein begnadeter Sänger (Entertainer ist er weniger), wer immer dem nachfolgt, wird an ihm gemessen werden. Die Band an sich wirkte auch sympathisch, von irgendwelchen Spannungen war m.E. nichts zu merken (gut, die werden sie auch nicht auf der Bühne austragen), und der Grapow strahte jedesmal wie ein kleiner Bub, wenn er ein Solo spielte/spielen durfte.

 



Dan Sa. begannen wir dann mit der Drum-Session vom Mike Terrana, dem göttlichen Drum-Pony von Rage ... und während sich der Rest von unserem Trupp gelangweilt schlich, waren Laura & ich ebenso paralysiert wie begeistert. Das, was der spielt, sind nicht "bloß" Trommeln, sondern wirkl. "Songs" (wie er es auch nannte), und dankenswerterweise wurde die Keyboard-Untermalung nur am Anfang & am Schluß zugespielt. Es muß einem sowas natürl. liegen, wenn es das tut, ist der aber nur mehr genialus!!!

Die depressiven Charon sparten wir uns dann, und Leaves Eyes dito, dann kamen schon Crucified Barbara, eine reine Frauen-Metal-Band, die ich vorher gar nicht kannte. Weiß Gott wie weltbewegend waren die zwar nicht, aber doch ganz gut & hörenswert, vor allem, weil die Sängerin kein Piepserl ist.

Evergrey, die dann folgten, hatten zwar Soundprobleme (Drums & Bässe waren zu laut eingestellt & walzten die an sich so schönen Melodien dieser Band regelrecht nieder), ein faszinierender Auftritt war es aber schon, auch & vor allem wg. dem Sänger. Der reißt aus seiner Band einfach alles raus, was drin ist, Soundprobleme hin od. her.



Tja, und dann kam wieder ein Höhepunkt auf diesem Festival, und zwar der Auftritt von Gamma Ray. Laura & ich haben diese Band nun schon mehrmals gehört, wir waren uns aber sehr einig, daß dies der beste Auftritt war, den wir von denen je gesehen (& gehört) haben. Das lag aber nur teilweise an den Songs, die da gebracht wurden, vor allem aber an der Stimmung, die der Hansen & seine Mannen verbreiten konnten - so ein heiteres Einverständnis zwischen Musikern & Publikum hab ich bei keiner anderen Band erlebt!



Daß Helloween, die folgten, diesen Auftritt schwer toppen konnten, war uns schon klar - WIE schlimm es aber wirkl. wurde, hätten wir und doch nicht gedacht. Und das lag nicht an der Band, die gut wie immer spielte & auch nur teilw. an den plötzl. wieder auftretenden Soundproblemen (Gamma Ray war diesbezügl. in Ordnung, es dürfte also wirkl. an den Technikern gelegen sein) - "sterbendes Schwein" ist viell. nicht grad freundl., aber der einzige Vergleich, der dem Gesang vom Andi Deris gerecht wird - ich nehm den Kerl gesangsmäßig NIE MEHR in Schutz!!! - Das tschechische Publikum störte das freilich nur bedingt, das Gedrängel bei diesem Auftritt nahm teilw. fast bedrohliche Formen an.

Was mich dann wieder etwas versöhnte, war der gemeinsame Special-Auftritt von Helloween & Gamma Ray, der wiederum nur lustig & wirkl. etwas ganz Spezielles war.

 



Nachher hätten noch Rage gespielt, da unsere Truppe aber schon müde bis fertig war, trollten wir uns.

So, und den So. begannen wir dann mit End of Green, eine Band, die mir an sich ganz gut gefällt, die "in echt" aber etwas reizlos wirkte ... ein Song kam da wie der andere rüber.

Metal Church waren dafür echt ein Bringer - den Knilchen gelang es, trotz plötzlich einsetzenden Sonnenscheins & daraus rsultierender Hitze die Massen zum Toben zu bringen! Das "grade Metal", das diese Band bringt, hat mir immer schon getaugt, die Professionalität & zugleich die Freude an ihrer Musike, die sie rüberbrachten, imponierten mir sehr.

Die poln. Prog-Band Riverside, die folgte, war dafür eine einzige Qual zu hören, das freilich nicht wg. ihrer Musik, die an sich sehr schön, aber fast zu komplex für so ein Festival ist. Die Burschen waren aber so schlecht eingestellt, so fürchterlich übersteuert, daß es für mich trotz meines Gehörschutzes, den ich brav trug, einfach nur mehr ein Tortur war, da hinzuhören. Schad drum, so macht man Prog nicht massentauglich!

Korpiklaani, auf die ich mich an sich sehr gefreut hatte, waren die nächste Niederlage - die finnischen Waldmenschen bringen in echt nicht annährend die Stimmung rüber, die sie mit ihren Platten verbreiten. Es war einfach nur ein Gedudel & ich fragte mich, warum ich mir alle Platten von denen gekauft hab.

Eine gleichfalls grottenschlechte tschechische Band (Try Sestry) nutzten wir zur Futteraufnahme, dann drängelten wir uns nach vorn, um Edguy zu hören, zu sehen & darüber zu lästern - was dann aber nichteinmal ich zusammengebracht habe. Freund Sammet & seine Horde waren wirkl. gut, witzig & vor allem sehenswert, sie machten das Publikum nicht runter, und der gute Tobi war teilw. wirkl. recht ulkig ... ich dachte nie, daß ich das je über den sagen werd! Das Programm, das sie brachten, war auch ein guter Querschnitt, und vor allem die Songs von der letzten Platte (da besonders "Superheroes") wirken "in echt" viel besser als auf der Platte. Das Publikum war ebenfalls entzückt, und das Gedrängel nahm wieder leicht bedrohliche Formen an.

Nach Edguy setzte nun die große Massenflucht ein, und ich weiß nicht, wer überhaupt noch bei Apocalyptica & Within Temptation blieb. Wir taten es jedenfalls nicht, sondern schlichen uns todmüde & glücklich in unser Hotel.

Fazit: schön war's - und wenn's nächstes Jahr wieder vergleichbare Bands gibt, sind wir alle wieder dort!!!

Allerdings: Bangen mit ungewaschenen Haaren sollte gesetzlich verboten & mit Platzverweis geahndet werden

 

(Thanks @ Wanda)

 

Wie schon letztes Jahr so verfügten wir uns also auch heuer wieder nach Böhmen, um dort im ebenso lieblichen wie abgelegenen Visovice bei Zlín den „Meistern“ des Metals ;-) zu lauschen – und auch heuer haben sich die Veranstalter wieder bemüht, ihrem Publikum wirklich was „Meisterhaftes“ zu bieten J !

 

Und auch heuer hatten wir rein wettermäßig mehr Glück als Verstand: das kleine Visovice wurde in den vier Tagen an denen wir dort waren sowohl vom großen Regen der Vorwoche als auch von der großen Hitze, die folgen sollte, größtenteils verschont – wir hatten zwar Regen- als auch Hitzetage, aber es hätte viel schlimmer sein können ...

 

Als wir am Do., dem 12. Juli im Festivalgelände einritten, regnete es etwa ganz ordentlich, und wir konnten Hevein, die finnische Band, die gerade spielte, nur aus einiger Entfernung hören – trotz alledem beeindruckte sie uns durch ihre wohltuende Härte, die nie in reines Gebrüll ausartete.

 

Bei Týr, mit denen wir eigentlich den Abend beginnen wollten, hatte das Wetter Erbarmen & es wurde trockener, und die Helden von den Färöern –übrigens todschick in ihren Kettenhemden J!– enttäuschten uns ebenso wenig wie die Wettergötter. Folk-Metal ist ja immer eine recht zweischneidige Sache, die auch bei guten Melodien ungewollt albern wirken kann – diese Burschen waren aber nur natürlich & gut und wirkten nicht so hampelmännisch wie viele ihre Kollegen, und Spitzen-Musiker sind sie obendrein.

 

    

 

 

 

Die Happy, die folgten, waren dafür eher verzichtbar – nicht schlecht, wird fragten uns aber, warum eine eher unauffällige Band wie diese so viel Spielzeit (1 ½ Std.) zugeteilt bekommt: die Songs klangen für uns alle sehr ähnlich.

 

Dann hätten eigentlich schon Rage folgen sollen, was sie aber nicht getan haben: es dürfte da irgendwelche Probleme gegeben haben, die einer vom Management auch wortreich erklärte, allerdings nur auf Tschechisch – was uns wenig weiterhalf, weil keiner von uns Tschechisch versteht.

 

Es wurde daher die tschechische Bands Vypsaná Fixa vorgezogen, die eigentlich erst nach Rage drangewesen wäre – na ja, waren nicht schlecht, sehr blues-ig, aber ohne der Warterei auf Rage hätt ich mir die nicht angehört.

 

Und dann waren sie endlich da, die Rage-ler, zusammen mit dem Lingua-Mortis-Orchester – ja, und was soll man sagen? Egal ob mit Orchester od. ohne, sie sind eine Klasse für sich, eine Band, die Maßstäbe setzt, und der man sich einfach nicht entziehen kann. Es gibt für mich wenige andere Bands, die mit so anspruchsvoller & mit im Grunde so komplexer Musik ihre Fans so mitreißen, wie Rage es tut, und wie sie es auch an diesem kühlen Abend wieder getan haben: das Publikum tanzte (!!!) bei vielen Nummern & tobte nach jedem Song. Ich fror,  war entzückt & tobte auch, getanzt hab ich aber  nicht ;-) .

 

Ja, vielleicht zweierlei noch:

 

Bei diesem Auftritt war auch schon der neue Drummer dabei – Mike Terrana ist er zwar keiner, aber er passt trotzdem recht gut zu der Band.

 

Und es gab natürlich auch die rage-typischen technischen Probleme (ich hab noch keine Show von denen ohne solcherne gesehen ;-)!), die auch in rage-typischer Weise mit viel Humor gelöst wurden.

 

    

 

 

Nach Rage überließ ich Finntroll, die gefolgt wären, ihren Fans & begab mich mit einem Teil unseres Trupps durchgefroren, todmüde & sehr zufrieden zurück zu unserem Hotel.

 

Den nächsten Tag (Fr.) begannen wir mit de Tommys, einer Girl-Band, die ein Teil unseres Trupps unbedingt sehen wollte; ich hätt sie nicht unbedingt gebraucht.

 

Die Tschechen Tleskac aber, die folgten, waren dafür eine richtige Überraschung: sie vermischen Metal mit Big-Band-Sound & verwursten auf diese Weise nicht nur Volksmelodien auf eine ziemlich ungewöhnliche & sehr metallische Art, sondern auch solche Metal-Reißer wie „Breaking the Law“. Ich hab diesen Song nie ungewöhnlicher gehört & bin sicher, auch dem alten Halford hätte diese Version gefallen bzw. sie hätte ihn amüsiert.

 

Die Finnen Northern, die folgten, waren dafür eher nervig & enttäuschend, & ich kann mich nur einer meiner Freundinnen anschließen, die meinte, der Sänger wäre ein unsympathischer, kleiner Schreihals ... tjo, ist so, seh ich auch nicht anders.

 

Auch die Tschechin Anna K., die dann mit ihrer Band schwere Metal-Balladen darbot, war nicht unbedingt meins: sie hat zwar die gewaltige Stimme, die m.E. eine Rockerin braucht, verbrät diese aber in belanglosen Schnulzen, die die Welt nicht braucht. Schade, eigentlich.

 

Dann folgte aber mit dem Auftritt von Uriah Heep einer der Höhepunkte des gesamten Festivals, mit dem ich eigentlich nicht gerechnet hätte. Bei aller Liebe zu dieser Band hätte ich eher gedacht, dass das doch sehr junge Publikum diesen Rock-Opas (sie waren sicher unter den ältesten der auftretenden Künstler, Uriah Heep gibt’s ja schon ewig!) bestenfalls einen freundlichen Applaus gönnt. So war es aber nicht, die alten Herren haben die Meute zum Rocken gebracht, das war unglaublich – bei „Easy Living“ tobte das gesamte Festivalgelände (ich auch), und bei der „Lady in Black“ flippten die Leute vor Entzücken aus (ich auch). Es kommt halt wirklich nicht auf das Alter der Musik, sondern nur auf die Musik selber an – das haben die Besten bestens bewiesen J !

 

   

 

 

Diesen Auftritt zu toppen konnte nur schwer sein – auch für die großen Motörhead, die darauf folgten. Und sie machten auch gar nicht den Versuch, noch besser sein zu wollen, sie waren einfach ganz anders. So kamen etwa die Motörheadler nach einer sehr kurzen Umbauphase ohne viel Getue auf die Bühne gestiefelt, stellten sich mit einem freundlichen „Hi, we’re Motörhead!“ denen vor, die das vielleicht noch nicht wussten – und spielten dann einfach drauf los, grad so als wären sie in einem obskuren kleinen Club vor einem gleichfalls obskuren Publikum. Und diese fast „persönliche“ Atmosphäre, die dieser Auftritt hatte, machte auch seinen unglaublichen Reiz aus: die Knilche hatten ihren Spaß an ihrer Musik, und daran ließen sie alle 25.000 Leute im Publikum teilnehmen. Gigantisch & unglaublich, aber es war so.

 

    

 

 

 

Nach diesen beiden unglaublichen Auftritten hatte ich aber genug & fuhr mit einem Teil unserer Truppe zum Hotel zurück, obwohl After Forever gar nicht schlecht gewesen sein sollen, wie wir am nächsten Tag erfuhren.

 

Der nächste Tag, Sa., war der erste, der wirklich warm war, & wir fuhren schon relativ früh auf das Gelände, weil wir unbedingt die Australier Black Majesty sehen wollten ... und kamen so zu einer der großen Überraschungen des Festivals.

 

Als wir nämlich auf dem Gelände ankamen, begannen nämlich gerade Rising Dream zu spielen, eine uns völlig unbekannte kroatische Band – na, und die waren vielleicht anders gut! Sehr hart & rauh, dabei aber doch melodisch, oft erstaunlich komplex und immer interessant fesselten uns die Burschen bis zur letzten Minute. Laura, die besonders entzückt war, verglich sie mit Pain, einer ihrer Lieblingsbands – und das ist ein Lob, das m.E. nicht zu hoch gegriffen ist. Es ist eben das Schöne bei Festivals wie diesem, wenn man über so richtige „Geheimtipps“ wie eben Rising Dream stolpert – und für diese Bands ist das ja auch eine Chance!

 

(Komm.Laura: naja, nicht die ganze Band kann man mit PAIN vergleichen, ich hab eher den Sänger

gemeint, der so verdammt gut die der alte Schwede schreien kann und das beeindruckt mich immer!)

 

 

 

Die Powermetaller Black Majesty, wg. denen wir ja eigentlich gekommen waren, wirkten danach zwar berechenbar & etwas “glatt” bieten im Grunde aber guten, gradlinigen Metal, der live noch besser rüberkommt als auf den CDs.

 

(Komm.Laura: super Live-Band und große Sympathieträger!)

 

Wg. der immer größer werdenden Hitze verließ ich bei der drauffolgenden Band mit dem schwungvollen Namen Silent Stream of Godless Energy (kurz: SSOGE) zusammen mit ein paar anderen das Gelände, um etwas zu trinken, obwohl die (Gothicer) gar nicht schlecht gewesen sein sollen, und die „klassischen“ Punker Sham 69, die dann folgten, sogar noch besser ...

 

... man kann aber nicht alles sehen, und deswegen kam ich erst bei Epica wieder, einer holländischen Gothic-Band, die zwar nach dem "Die-Schöne-und-das-Biest"-Prinzip funktioniert &sich musikalisch mehr als nur ein wenig an After Forever orientiert. Trotzdem wirkte die Bande mit ihrer rothaarigen Fee am Mikro auf mich einfach nur interessant & erfrischend, und ich fragte mich die ganze Zeit, was die haben, was After Forever inzwischen fehlt. An denen hab ich mich inzwischen nämlich mehr als nur sattgehört, und von Epica konnte ich einfach nicht genugkriegen, obwohl sie so ähnlich sind. Es ist wohl wirklich nicht das Was, sondern das Wie, das den Reiz einer Band ausmacht.

 

Bei den klassischen Rockern Thunder, die folgten, waren die anderen, die auch nicht unbedingt Gothic-Fans sind, wieder zurück, und Thunder hielt auch für uns alle, was sie versprachen: sie brachten klassischen Rock, der teilweise fast liebenswert altmodisch wirkte, und aber trotzdem irren Spaß machte.

 

(Komm.Laura: Geil hab ich gefunden, dass sie ihren Auftritt mit minutenlangem AC/DC-Song Thunder begonnen haben.)

 

 

 

Trotzdem, all das war kein Vergleich mit Stratovarius, die dann als Höhepunkt des Abends folgten & auch wiederum alle 25.000 Besucher auf das Gelände riefen (ich hatte zum Glück einen Platz, von dem aus ich einen relativ guten Blick hatte). Ja, und auch Strato ist eine Band, über die man/ich einfach nicht viel sagen kann, weil sowieso alle Worte vergeudet sind. Man muss sie hören, auch sie sind eine Klasse für sich – und Profis wie nur wenige andere. Aber, trotzdem: obwohl es in ihrer perfekten Show keine Unebenheiten und Unberechenbarkeiten gab, wirkten sie spontan & natürlich – und sie gaben ihrem Publikum das Gefühl, Spaß an diesem Auftritt & vor allem mit dem Publikum zu haben. Und das wirkte ehrlich.

Außerdem, eins gehört noch hervorgehoben & betont, obwohl es wahrscheinlich ein jeder weiß, der je Strato hörte: der Timo Tolkki ist ein GOTT auf seiner Gitarre, seine Soli sind einfach nur perfekt!!!

 

    

 

 

 

Nach diesem glorreichen Auftritt hatten wir wiederum genug & fuhren heim; der „harte Kern“, der noch bis zum Ende durchhielt verkündete aber, dass sowohl die Children of Bodom als auch In Extremo, die noch folgten, so gut wie erwartet waren.

 

War der Sa. schon sehr warm gewesen, so wurde der So., unser letzter Tag, wirklich heiß: es hatte schon zu Mittag an die 35°. Nun, Temperaturen wie diese zeigen, wo die Präferenzen liegen, und daher verzichteten wir auf die Weißrussen Rasta & die Österreicher Visions of Atlantis, die ich zwar beide nicht kenne aber aus reiner Neugierde gern gehört hätte ... die Neugierde verging mir aber, wenn ich auf den unbarmherzig-wolkenlosen Himmel sah. Wir waren alle schon müde & ausgelaugt & wollten nur mehr die uns wirklich „wichtigen“ Bands hören.

 

So kamen wir also erst am späteren Nachmittag (und da war es immer noch heiß genug!) zu Sabaton, eine Band, die in unserem Trupp sehr geteilte Reaktionen hervorrief: den meisten war ihr Pathos zu schwer & zu wuchtig, mir gefielen sie aber gerade deswegen. Ihr Sänger, der sehr bemüht war, das schwitzende Publikum bei Laune zu halten, kam auch sehr nett & sympathisch rüber.

 

Dann folgten auch schon Axxis, die, etwas ungewohnt, mit einer Frau auftraten (der, die schon auf der letzten Platte dabei ist), was Laura, die solche Konstellationen nicht sehr liebt, auch rasch in die Flucht schlug. Ich harrte aber aus & wurde nicht enttäuscht: die Musik von Axxis hat zwar einen solchen Aufputz nicht unbedingt nötig, die neue Sängerin war aber perfekt in die Band integriert, stach nicht besonders heraus, „störte“ aber auch nicht, wie auch Laura nachher sagte. Alles in allem machten Axxis aber nicht nur perfekte und gewohnt ungewohnte Musik, der Sänger bemühte sich auch sehr nett um das Publikum, das etwa seine Bemühungen, tschechisch zu sprechen, auch mit viel Enthusiasmus aufnahm (seine Musik sowieso).

 

 (Komm.Laura: Boah, ich hatte so einen Hals bei dieser Operntussi. So etwas paßt doch überhauptnicht mit klassischem Rock zusammen! Außerdem hat der Sänger Unterstützung nicht nötig, da er eine bärenstarke Stimme hat. Dankenswerterweise wurde mein Lieblingssong von Axxis, "Save me" auch dargebracht. Und entgegen meiner Befürchtung hat sich die Operntusse dann bei diesem Song auch sehr zurückgehalten! Das gab Bonuspunkte für die Sängerin)

 

    

 

 

Nach diesem glorreichen Auftritt merkte ich allerdings, dass ich schon sehr viel Sonne erwischt hatte & hielt mich daher von da an eher im Hintergrund & im Schatten (soweit das möglich war) auf – und die nächste Band, die Tschechen Divokej Bill, lockte mich aus diesem auch nicht unbedingt hervor. Sie begeisterte ihre tschechischen Fans zwar mit flotten Folk-Rock-Melodien, zu denen auch munter getanzt wurde, aber irgendwie fehlte mir der letzte „Biss“ bei dieser Musik.

 

Na ja, ich war nach 4 metallischen Tagen wohl schon müde & übersättigt – Pink Cream 69, die dann folgten, konnten mich nämlich auch nicht restlos überzeugen. Anfänglich war ich von den Burschen & ihrer Musik durchaus angetan, wollte sogar wieder nach vorne gehen, um sie besser zu sehen, aber mein Interesse flaute nach etwa der Hälfte der Show ab – die Musik schien mir auf einmal so berechenbar zu sein, dass ich nur mehr sehr halbherzig hinhörte & zusammen mit ein paar anderen das Konzert frühzeitig verließ, um den letzten Festival-Abend in einem Lokal noch gemütlich ausklinken zu lassen.

 

    

 

 

Die, die noch länger blieben, beanstandeten, dass Hammerfall, die nachher auftraten, im Grunde seit Jahren dieselbe Show mit denselben Ansagen machten – nun, da hatte ich wenigstens nix versäumt, weil die Burschen ja unlängst eh erst in Wien waren & da offensichtlich genau dieselbe Show hinlegten.

 

Fazit: super war’s wieder mal!!! Vier Tage sind zwar schon sehr lang für ein Festival, aber im Nachhinein gesehen hat es sich voll ausgezahlt & war eigentlich nur schön, lustig & interessant & das so sehr, dass man über solche Kleinigkeiten wie Wetterkapriolen, geschwindigkeitssüchtige Taxler, unberechenbar agierende Bedürfnisanstalten, Gartenschlauch-Überschwemmungen und die obligaten Betrunkenen einfach nur hinwegsehen kann. Das gehört halt dazu, und wenn wir jetzt dran denken, dann lachen wir drüber ...

 

... und freuen uns aufs nächste Jahr, wenn’s wieder so ist!!!

 

Und hier noch ein paar Festvial - Impressionen:

 

 

    

 

Hier mal die Bühne mitsamt den Menschenmassen und der immer guten Stimmung!

 

    

 

Hier sieht man das Motto des heurigen Festivals:

bunte Perücken. Fast die Hälfte aller Besucher trugen

sie begeistert in allen Farben zur Schau.

 

 

 

 

Und da ist die Freß- und Flaniermeile des Festivalgeländes.

Gutes, günstiges Essen und Trinken und Fanshops sind da

genug zu finden und lassen jedes Metal-Herz höher schlagen!

 

 

                       

 

 

 

 

 

 

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